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Telemark-Free your heel (von Holger Dienst) Was soll denn die Sch... jetzt schon wieder ?” So oder so ähnlich waren die Worte eines altgedienten TEAM 3-Skibetreuers, als er letztes Jahr während der Fortbildungswochen nach Saas Grund kam und ihm die allgemeine Begeisterung der anderen, (nicht ganz so) altgedienten Skibetreuer, zum Fortbildungsinhalt “Telemark” ins Gesicht wehte. Zugegeben, ein wenig erstaunt waren die meisten von uns schon, als der gute Andi uns offenbarte, daß er seine Alpinski in Balderschwang gelassen hatte (Okay, zum Carving-Tag und zur Grundstufenprüfung hat er sich schon einen Funcarver geliehen ...). Nach ein paar Abfahrten auf dem neuen Gerät aber konnte sich jeder selbst davon überzeugen, dass man mit den Dingern auch ganz normal alpine Technik fahren kann. Die zentrale Position erlangt hier allerdings - noch mehr als sonst - entscheidende Bedeutung, ansonsten kann man schon mal die eine oder andere Tellermine (O-Ton Andi Holzmann) auf der Piste freilegen - ganz zu schweigen von Fahrten im Gelände oder in der Halfpipe. Auf der Piste klappte es nachher aber auch mit dem Telemark-Basisschwung ganz gut, bis die Kräfte aufgrund der ungewohnten Beanspruchung rapide nachließen. Es war auf jeden Fall eine tolle Erfahrung, sich nochmal in die Lage des Anfängers versetzt zu sehen und den eigenen Schneesport- Horizont zu erweitern. Und die Schuhe sind ja so schön bequem ..... Für jeden also eine empfehlenswerte Sache, sich zumindest mal für einen Tag - unter Anleitung - eine Telemark-Ausrüstung auszuleihen. Wer bereits richtig Blut geleckt hat und sich gar eine eigene Ausrüstung zulegen will, muß schon ein paar Scheine investieren. Das wichtigste ist ein guter Schuh: Plastik muß, die Härte und Ausstattung richtet sich nach dem beabsichtigten Einsatzschwerpunkt (hart für Race/Piste oder eher weich für Freeride/Tour). Aufgrund der geringen Stückzahlen langen die drei Hersteller scarpa, garmont und crispi ganz schön zu – ab etwa DM 600,- fängt der Spaß an. Der Rest ist dafür günstiger: Wenn man noch einen ca. 170-180 cm langen Allroundcarver im Keller hat, den man irgenwie nicht mehr los wird, weil man keinen Freund oder Bekannten mehr hat, den man noch nicht beim Skiverkauf über den Tisch gezogen hat, dann kann man den durchaus als Telemarkski hernehmen. Fehlt nur noch was zum Festmachen; hier würde ich eine Kabelzugbindung (ca. DM 250,- mit Platte) nehmen, weil die nicht so teuer ist wie eine Skyhoy von Fritschi und die Schuhe nicht so ruiniert wie eine 3-Pin-Bindung. Wer keine Angst vor Fußpilz hat (oder bereits darunter leidet, dann kommt´s sowieso nicht mehr drauf an) kann sich auch nach gebrauchtem Zeug umsehen, z. B. im Skiverleih oder unter www.telemark.ch mit weiteren Links. In diesem Sinne: “free your heel and your mind will follow !” zurück |