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Bittet die Oma den Hai zum Heudar (von Uli Pilz) Da scheint es doch immer noch böse Zungen zu geben, die Aufwärmspiele als total überflüssiges Rumgehampel und albern bezeichnen...”Falsch!” höre ich mich da aus tiefster Überzeugung rufen. Es gibt bestimmt das ein oder andere Argument, über das es sich nachzudenken lohnt, aber bitte nicht allzu lange: Argument Nr.1: “Wir machen uns warm, steigen dann für eine halbe Stunde in den Lift, um dann total erfroren oben anzukommen und los zu fahren, das ist doch der totale Schwachsinn...”. Stimmt, kann ich nur sagen, so ist es wirklich nicht sehr schlau. Vielleicht sollte man sich in einer solchen Situation im Vorfeld ein paar Gedanken machen, ob es nicht günstiger gewesen wäre, sich erst am Ende des bevorstehenden Liftes aufzuwärmen. Lässt sich dieses (etwa aus logistischen Gründen) nicht einrichten, wäre es eine Überlegung wert, vor dem Losfahren noch ein paar Dehnübungen zu machen. Das macht ihr doch nach der Mittagspause auch, oder? (Besser ist das...!). Argument Nr.2: “Wir sind doch erwachsene Menschen und nicht mehr im Kindergarten... ” Ja? Sind wir das wirklich? Sind es nicht eben dieselben Menschen, die nachmittags nach 27 Bier (7 hätten es wahrscheinlich auch getan!) in der Aprés-Ski-Bar auf der Theke stehen und laut nach "Anton" rufen, die sich beim Eishockey wie wild geworden um eine kleine Plastikscheibe raufen und die nur ins Bett gehen, wenn sie wissen, dass sie auch die letzte Polonaise durchs Haus nicht verpasst haben? Nun ja, für manche ist es wahrscheinlich einfach nicht cool oder fett genug, den Skitag und seine Mitmenschen mit einem Aufwärmspiel oder Tanz zu begrüßen. Argument Nr.3: “Man wird doch eh nicht warm, wenn man mit 40 Leuten im Kreis steht und zweimal mit dem Hinterteil wackelt...”. Nein? Wird man nicht? Habt ihr schon mal die 3-Wochen-Version von “Laurentia” gespielt?... Nun ja, ich muss zugeben, dass es Aufwärmspiele gibt, bei denen die Muskeln (bei –20°C) kalt bleiben... aber das bleiben sie natürlich nicht bei den sich unmittelbar anschließenden Dehnübungen. Und mal ganz ehrlich, wem wird denn nicht warm ums Herz, wenn ein beherzter Skilehrer mit Inbrunst den Mädchen-Part des Heudartanzes trällert, wenn gezeigt wird wie jemandes Oma tanzt oder wenn Manni (ein exzellenter Aufwärmer mit Auszeichnung!) seinen unvergleichlichen Hai ins Rennen schickt? Natürlich sind nicht immer solche Experten zur Stelle. Aber es ist gar nicht so schwierig ein solcher zu werden. Da müssen keine dicken Bücher gewälzt werden und stundenlang vor dem Spiegel geübt werden. Da hört man sich einfach mal unter den Kollegen um und lässt sich deren Favoriten vormachen. Das bringt in der Regel schon jede Menge Spaß und macht die ganz individuellen Nuancen bestimmter Spiele deutlich. Bis man sich ein eigenes Aufwärm-Profil angeeignet hat, bedarf es natürlich einiger Übung, aber der Durchschnittsskilehrer hat ja in der Regel ohnehin nur wenig Hemmungen und die Gäste wissen normalerweise auch nicht, dass ein Spiel gerade zum ersten Mal ausprobiert wird. Manchmal zeigen solche Erstlings-Versionen sogar ganz neue und ungeahnte Dimensionen eines Spiels auf und ihr wisst ja: “Nur wer wagt, gewinnt ab und zu einen Blumentopf!” (oder so). Manchmal lohnt es sich auch, ein Spiel aufzuschreiben, denn der Sommer ist ja bekanntlich lang und da geht einem schon mal die eine oder andere gute Idee flöten. Schön ist doch auch, dass es pro Fahrt höchstens fünf Spiele sein müssen, die man drauf haben sollte und ihr seid in der Regel ja auch nicht allein. Ein besonders gut rüber gebrachtes Spiel eröffnet zudem die Chance, noch ein zweites Mal gefordert zu werden - und das nicht nur auf der Piste! Nicht selten sind mir abends an der Theke oder in der Disco “Vader Abraham & Co.” wiederbegegnet. Gibt es dann noch Fragen über die Sinnhaftigkeit derartig alberner Spiele? zurück |