zurück

Von Reiseleitern und anderen Auszubildenden (von Sören Mund)

Es regnete in Strömen, als sich an einem Freitag abend Anfang November ein paar hochmotivierte Team3-Skibetreuer mit einem Kleinbus auf den Weg ins heilige Land der Zweifelchips und Parisienne-Cigaretten machten. Wie immer war man in seinem Bekanntenkreis für verrückt erklärt worden, daß man schon Anfang November Ski fährt und dann auch noch auf eine Fortbildungsfahrt. Doch der Allalin in der aufgehenden Morgensonne gab unserer Reise wieder einen Sinn und ein breites Grinsen von Chefbocuse Sascha verriet uns: auch die Aldi-Tiefkühl-Pizza-Zeit hat für kurze Zeit ein Ende!

In den folgenden drei Tagen zeigte sich sehr schnell, daß Fortbildungsguru Andi, seineszeichens Bundeslehrteammitglied, eine völlig neue Qualitäsära für Fortbildungen bei Team 3 eingeläutet hatte (mehr davon!!) Jeden Tag wurden Praxis und Didaktik des Carvens in Einzelteile zerlegt und mit endlos vielen guten Tipps und Übungen (die man einfach in keinem Buch nachlesen kann) neu zusammengesetzt, so daß wir den letzten Tag endorphinüberströmt und breit grinsend, mit einem 360iger krönen konnten. Danach standen den selbstlosen Skiwillis Tage der reinen Theorie bevor: Listen mit Don Rolando, Reiserecht mit Herrn Dienst und Personaltraining mit Gunnar Wenck - das Reiseleiterseminar sollte beginnen. Und tatsächllich zermarterten sich am nächsten morgen zehn Skibetreuer mit universitärer Kampfausrüstung (Kugelschreiber, ein Blatt Papier, Schokoriegel, Kaffeetasse) sehnsüchtig den sonnigen Bergen entgegenträumend, stundenlang den Kopf über Buchungs- und Abrechnungsprinzipien. Als am nächsten Tag Gunnar Wenck, Personaltrainer aus Hamburg, enthusiastisch die Tafel vollmalte, war jedem klar, dass es mit dem Skifahren vorbei war. Doch schon die Vorstellungsrunde (beschreibe Dich aus der Sicht einer Dir nahe stehenden Person), machte Lust auf mehr.

Alle Fragen zu Themen der Gästeanimation, Problemlösung von Reisemängeln, Abendanimation und Teamermotivation, verpackte Gunnar in sehr spassig-spannende Spielformen, die einen den CG-Plate vor dem Haus schnell vergessen ließen.Kaum einer von uns hatte sich selbst schon mal vor einer Kamera bei der Abendansprache agieren gesehen, was genauso entlarfend war, wie die gespielte Szene zwischen unzufriedenem Gast und Reiseleiter. All diese Übungen wurden dann mit einem kurzen psychologisch-soziologischen Theorieteil von Gunnar vervollständigt. Die sich daraus ergebenden Diskussionen und der Austausch von Erfahrungen, die jeder mit Gästen gemacht hat, gaben uns allen einen wirklich guten Überblick über die Probleme und Chancen, die man als Reiseleiter hat, um auf die Qualität einer Reise eine Menge Einfluß zu nehmen. Die Übungen zur Abendanimation sprengten dabei mal wieder alle Grenzen, wobei der Stuhltanz von Ülsen uns allen zeigte, dass Köche ganz eigene Qualitäten haben. Obwohl ein solches Seminar auch im verregneten Mönchengladbach hätte stattfinden können, war genau diese Atmosphäre von Bergen und Allalinblick, Saschas Essen und dem Go Inn besonders kreativ. Allen Skiwillis, die einmal richtig wichtige Reiseleiter werden wollen, kann ich diese Fortbildung nur sehr empfehlen.

zurück